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Religionsgeschichte

Religionen der Antike VII: Das Mithras-Mysterium

(Veröffentlicht in GralsWelt 39/2006)

Bei Ausgrabungen römischer Altertümer fand man vielerorts, auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Mithräen, also dem Mithras geweihte Kultstätten[i]. Zum Beispiel kann man auf dem Hallberg bei Saarbrücken eine Mithrasgrotte besichtigen; die Saalburg bei Bad Homburg (Taunus) und das Kurpfälzische Museum in Heidelberg besitzen rekonstruierte Mithräen.

„Hätte eine tödliche Krankheit das Christentum in seinem Wachstum aufgehalten, wäre die Welt Mithras-gläubig geworden.“ Mit diesen Worten beschrieb der französische Religions-Historiker Renan (1823–1892) eine in vieler Hinsicht bemerkenswerte antike Religion, die auch das Christentum mit geprägt haben dürfte: den Mithras-Kult.

Doch über den einst im Römischen Reich weit verbreiteten „Mithras-Kult“ ist verhältnismäßig wenig bekannt. Originale Schriften der Mithras-Gemeinden sind nicht erhalten, so dass man auf Äußerungen der Apologeten angewiesen ist, also auf Schriftsteller der ersten nachchristlichen Jahrhunderte, die das Christentum gegen heidnische Kulte verteidigen und die Überlegenheit des Christentums beweisen wollten.

Weitere Hinweise kamen durch Ausgrabungen. Die unterirdisch angelegten Mithräen wurden von Christen zerstört, manchmal Kirchen darüber gebaut. Ein typisches Beispiel bietet der Wallfahrtsort Monte San Angelo im Gargano (Italien). Hier gibt es eine Höhlenkirche, die für ein Mithras-Heiligtum geeignet war[ii].

Gelegentlich wurden solche ehemaligen Mithras-Kultstätten auch mit Unrat aufgefüllt und zugemauert – und dadurch unbeabsichtigt der Nachwelt erhalten.

Für frühe Christen war der Mithras-Kult ein besonderes Ärgernis, mehr als andere Mysterienreligionen, da er viele „christliche“ Elemente enthielt, von denen die Kirche nicht zugeben wollte, dass sie von einem älteren Kult übernommen waren.

Eine orientalische Mysterienreligion

Als „Mysterien“ werden antike Geheimkulte bezeichnet, die besonders vom 7. vorchristlichen bis zum 4. nachchristlichen Jahrhundert verbreitet waren. Typisch für diese Kulte waren ein Schweigegebot, durch das Einzelheiten des Kultes geheim gehalten wurden, und die Verheißung des Heils an die Eingeweihten. (1, S. 24).

Um den Gott Mithra ranken sich altiranische und indische Mythen aus dem 2. Jahrtausend vor Christus. Der Name Mithra oder Mitra hatte angeblich die Bedeutung von „Vertrag“. Er gehörte also zu einem Gott, der Garant sein sollte für Treu und Glauben zwischen den Menschen. Später wurde er als Mithras zum Kämpfer für das Gute, schließlich zum Gott des Lichtes, zu dem heldenhaften, unbesiegbaren Sonnengott, dem Kämpfer gegen das Böse und die Finsternis.

Vorübergehend von dem zoroastrischen Ahura Masda als Hauptgott verdrängt, wurde Mithra unter Ataxerxes II. (405–385 v. Chr.) wieder in den Kult der Iraner integriert.

Der Kult des Mithras, mit zoroastrischen und griechischen Vorstellungen vermischt, entwickelte sich zu einer Mysterien-Religion, die im ersten vorchristlichen Jahrhundert Griechenland erreichte und sich dann im Römischen Reich ausbreitete. Vieles spricht dafür, dass der Mithras-Kult auf eine Gründer-Persönlichkeit zurückgeht. (6, S. 109). Der Mysterienforscher Bruno Jakobs vermutet sogar, dass sich der orientalische Gott einem unbekannten Stifter offenbarte, der daraufhin einen neuen Mythos formte und die Riten und die Tempelarchitektur festlegte. (3, S. 54). Demnach würde es sich um eine Offenbarungs-Religion handeln.

Der Mythologie zufolge wurde Mithras aus einem Felsen in einer Höhle geboren. Der Fels symbolisiert die Erde, die Decke der Höhle den Himmel, so dass er als Mittler zwischen Himmel und Erde gilt. Auf Abbildungen wird Mithras als „Stiertöter“ dargestellt.

Diese heldische Figur wurde im Römischen Reich der ersten nachchristlichen Jahrhunderte der Gott der Legionäre, aber auch der Beamten, also der Oberschicht.

Die Tötung des Ur-Stiers

Die (rituelle) Tötung des Ur-Stieres ist ein sehr altes, vielleicht schon aus dem Neolithikum, also der Jungsteinzeit stammendes Motiv, das vielfach gedeutet werden kann. Beim Mithras-Kult hatte diese Tötung, die sogenannte Taurobolie, zentrale Bedeutung.

Gehörte also zum Mithras-Kult die rituelle Tötung eines Stieres? Erfolgte gar die Taufe eines Initianten, eines „Einzuweihenden“, wie manche vermuten, mit Stierblut? Das kultisches Mahl nach der Tötung des Stieres wäre dann ein Nachklang an uralte „Jägermahle“ nach geglückter Jagd, welche die Teilnehmer der Jagdgesellschaft enger miteinander verbinden und die Seelen der getöteten Tiere rituell versöhnen sollten. Allerdings eignen sich die ausgegrabenen Kultstätten kaum zur Schlachtung eines so großen Tieres.

Moderne Forscher suchen daher astronomische oder astrologische Erklärungen.

Eine Annahme sieht in der Taurobolie ein Symbol für den Übergang vom Stier-Zeitalter zum Zeitalter der Fische. Der griechische Astronom Hipparch entdeckte im zweiten vorchristlichen Jahrhundert, dass die Erdachse taumelt und sich dementsprechend die Lage des Frühlingspunktes zum Fixsternhimmel verändert; eine Entdeckung, die seinerzeit vielleicht nicht weniger sensationell war, als sechzehn Jahrhunderte später die Theorie des Kopernikus. Denn aus der Sicht der Alten konnte nur eine ungeheure Macht den gesamten Sternenhimmel verschieben, der mächtigste aller Götter, der am Himmel im Sternbild Perseus abgebildete „Stiertöter“. Dieser bewegte demnach die Weltachse und ließ damit ein neues Zeitalter beginnen. Dieser unbekannte Gott erhielt aus mysteriösen Gründen den Namen Mithras. Er war ein Lichtgott, ein Sonnengott, auch der höchste Gott, dem christlichen Gott bereits ähnlich. (3, S. 22 f.).

Eine andere Deutung sieht in der Stier-Tötung die Überwindung des Winters. Der sterbende Stier wäre dann das Verschwinden des am Winterhimmel deutlich sichtbaren Sternbildes Stier, das am Frühlingsanfang durch die größere Tageslänge unsichtbar wird. Damit wäre Mithras der Überwinder des Winters, der Herrscher über die Jahreszeiten, siegreicher Lichtgott und Gott der Fruchtbarkeit, der Landwirtschaft, der Ernährung (3, S. 53).

Die Grade der Einweihung

In Mysterienreligionen musste ein Initiand verschiedene Grade der Einweihung durchlaufen. Bei den Anhängern des hierarchisch aufgebauten Mithras-Kultes waren das sieben Grade: Rabe, Verlobter, Soldat, Löwe, Perser, Sonnenläufer, Vater (Priester). Der „Sonnenläufer“ (Heliodromus) ist identisch mit dem „Morgenstern“ (Lucifer) sowie dem „Fackelträger“ Cautes, und er läuft dem Sonnengott Sol (Helios) auf seiner Bahn voraus. Der „Vater“ wird auch als „Adler“ bezeichnet, „der zum Schauen Gottes emporsteigt“ (2, S. 54). Hier findet man eine Parallele zum Christentum, das im Mittelalter dem Evangelisten Johannes den Adler zuordnete, weil in ihm „der Geist am höchsten fliegt“.

Dem jeweiligen Grad der Einweihung waren Planeten als Schutzgötter zugeordnet (Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Mond, Sonne, Saturn). Eine besondere Priesterschaft gab es anscheinend nicht, und den Kult in den zahlreichen Mithräen leiteten wohl Angehörige des höchsten Grades.

Der Einzuweihende musste sich vermutlich mit Geheimnissen, die dem Grad seiner Einweihung entsprachen, vertraut machen und sich Prüfungen unterziehen: Feuer-, Wasser-, Mut- und Fasten- Proben, von denen es nur unklare Vorstellungen gibt. Der Eingeweihte durfte dann die seiner Einweihungsstufe entsprechende Kleidung und eine Maske (mit Tierkopf?) tragen.

Kleine, unterirdische Kultstätten

Da Mithras in einer Höhle geboren wurde, waren die Mithräen kleine, unterirdische Kultstätten, in der Regel für kaum mehr als 40 Männer. Sie waren rechteckig, die Decken oft mit Sternen, Tierkreiszeichen und astronomischen Symbolen geschmückt. Meist an der Stirnseite (wo in Kirchen der Altar steht) befand sich in jedem Mithräum ein Kultbild. Im Zentrum des Kultbildes ringt Mithras einen Stier nieder und tötet ihn mit einem Kurzschwert. Mithras trägt persische Kleidung mit Hosen, Mantel (Tunika) und einer kegelförmigen Mütze mit nach vorne fallender Spitze, phrygische Mütze genannt[iii]. An beiden Seiten stehen die „Dadophoren“ (Fackelträger) Cautes (Lucifer) und Cautopates (Hesperus)[iv], welche die steigende oder sinkende Sonne, Geburt und Tod, Tag und Nacht, bzw. Hoffnung oder Leid symbolisieren. Zwischen ihnen ist Mithras, der Anfang und Ende verbindet. Cautes trägt (meist) eine erhobene Fackel als Symbol für die aufgehende Sonne, und Cautopates eine gesenkte Fackel, welche die absteigende Sonne symbolisiert. Derartige Kultbilder finden sich im gesamten Verbreitungsgebiet des Mithras-Kultes, von Syrien bis Britannien, von Nordafrika bis Germanien.

Die Gemeindemitglieder trafen sich regelmäßig zu Andachtsstunden, in denen den höheren Graden ein kultisches Mahl mit Wein (Blut des Stieres?) und Brot gereicht wurde. Neben dem Kultmahl gab es Freundschaftsmahle, bei denen auch Fleisch gegessen wurde.

In keinem Mithräum durfte das heilige Element des Wassers fehlen. Oft standen Mithräen in der Nähe von Quellen, deren Wasser in Becken aufgefangen wurde.

Die verleugneten Parallelen zum christlichen Kult

Der Mithras-Kult zeigt auffallend viele Parallelen zum christlichen Kult. Hans Koepf schreibt dazu: „Der Grund des Hasses der Christen auf Mithras war offensichtlich: Es gab schon eine Religion, die viele Glaubenswahrheiten, die als spezifisch christlich galten, schon vor der christlichen Ära hatte, und deren Kultbilder daher für die christliche Bildwelt auch ,vor-bildlich‘ waren. Deshalb versuchten die Christen, auf der einen Seite ihre verunsicherten Gläubigen durch die etwas anachronistische Hypothese zu beruhigen, der ,Satan‘ habe den ,Heiden‘ schon vor Christi Geburt christliche Heilsweisheiten ,verraten‘, auf der anderen Seite aber trachteten sie auch danach, alle sichtbaren Spuren des Mithraskultes auszulöschen, was ihnen – fast – gelungen wäre“ (4, S. 9).

Für seine Gläubigen war Mithras der große, den Außenstehenden unbekannte Gott, auf den schon viele Attribute zutrafen, die auch Christus zugeschrieben werden:

– Mithras galt als Lichtgott und Erlöser, der den Gläubigen ewiges Leben verspricht.

– Er war der Kämpfer gegen das Böse und die Finsternis.

– Sein Geburtstag wurde am 25. Dezember gefeiert.

– Der Sonntag als christlicher Feiertag (im Gegensatz zum jüdischen Sabbat) ist auch der Tag des Sonnengottes Sol – Helios, dem Mithras gleichgesetzt wurde.

– Die Dreiheit Mithras, Cautes, Cautopates erinnert and die christliche Trinität.[v]

– Zwischen Cautes und Cautopates, zwischen Anfang und Ende, steht Mithras, der Himmel und Erde verbindet, ganz im biblischen Sinn: „Ich bin das Alpha und das Omega, der erste und der letzte, der Anfang und das Ende.“ (Offb. 21, 13)

Im kultischen Mahl der Mithrasgläubigen sahen Christen eine blasphemische Lästerung des Abendmahls.

Bis heute aber tradieren christliche Bilder Themen aus dem Mithraskult. Hans Koepf: „So wurde aus einem den Stier niederzwingenden Mithras der Ritter Georg, der einen Drachen als Symbol des ,Bösen‘ tötet – natürlich eine Fehlinterpretation des Stieropfers“ (4, S. 75).

St. Nikolaus (angeblich Bischof von Myra in Kleinasien, der heutigen Türkei) erscheint als ,Weihnachtsmann‘ oft hoch zu Ross, in den Mithrasfarben Weiß (Wasser) und Rot (Feuer) gekleidet und trägt die typische Mithrasmütze. (4, S. 68).[vi]

Auch die Schlange, die sich im Paradies um einen Baum ringelt, ein Symbol für Luzifer, findet man im Mithras-Kult, in dem sie den „Lauf der Zeiten“ symbolisierte.[vii]

Es lassen sich fast beliebig viele Ähnlichkeiten zwischen Mithras-Kult und Christentum finden, die nahelegen, dass christliche Kulte aus früheren Traditionen und Lehrmeinungen zusammengesetzt sind, dass das Christentum in diesem Sinn also eine eklektizistische Religion ist.

Leider wissen wir kaum etwas von der mithreischen Liturgie, vom Ablauf der Tempelfeiern und den gesprochenen Texten. Um 1900 fand Albrecht Dieterich (2) in einem alten Zauberbuch einen Text, den er als Mithras-Liturgie interpretierte. Diese einzige erhaltene Liturgie eines antiken Mysterienkultes ist jedoch umstritten.

Im dritten Jahrhundert war der Mithras-Kult weit verbreitet, doch nach der Förderung des Christentums durch Konstantin den Großen (280–337) zerstörten fanatische Christen, vom Jahr 312 an, fast alles, was an diesen Kult erinnerte. Den Mithras-Gläubigen wurde zum Verhängnis, dass Licinius (308–324) beim Kampf um den Kaiserthron unter dem Zeichen des Sonnengottes in die Entscheidungsschlacht gegen Konstantin gezogen war. (1, S. 177). Mit der Armee des Licinius unterlag auch der mit der Sonne verbundene Mithras gegen Christus, und die Ablehnung des Mithras-Kultes und die Verfolgung seiner Anhänger wurde ein politisches Konzept.

Zwar setzte sich Julianus Apostata (Julian der Abtrünnige, Römischer Kaiser von 361 bis 363) noch einige Jahre für Religionsfreiheit und die Wiederbelebung der alten Kulte ein; doch unter den auf Julian folgenden Kaisern begann eine intensive und blutige Verfolgung aller heidnischen Religionen, die auch zur völligen Ausrottung des Mithras-Kultes führte. (1, S. 177).

Zum schnellen Untergang der Mithras-Religion trugen wahrscheinlich folgende Gründe bei:

– Sie war eine Mysterien-Religion, deren Lehren geheim waren. Von Einweihungsstufe zu Einweihungsstufe wurden (schwere?) Proben verlangt, die vermutlich manchen abschreckten.

– Da Frauen ausgeschlossen waren, konnte der Mithras-Kult keine Volksreligion werden.

– Anscheinend waren die verschiedenen Mithräen selbständig, zu keiner großen Organisation zusammengefügt, so dass sie dem Ansturm des Christentums keinen geschlossenen Widerstand leisten konnten.

– Der Mithras-Kult war eine Religion der Elite. Seine Basis war zu schmal, um gegen das Christentum standzuhalten, das sich für Arme und Sklaven einsetze und Frauen aufnahm, die allerdings bald (wenn auch nicht von Anfang an) vom Priesteramt ausgeschlossen blieben.

Fortsetzung „Religionen der Antike“ VIII.

Literatur:

(1) Clauss Manfred, Mithras Kult und Mysterien, C.H. Beck, München 1990.

(2) Dieterich Albrecht, Eine Mithras-Liturgie, Teubner, Stuttgart 1966.

(3) Jacobs Bruno, Die Herkunft und Entstehung der römischen Mithrasmysterien, Universitätsverlag Konstanz, 1999.

(4) Koepf Hans, Mithras oder Christus, Jan Thorbecke, Sigmaringen 1987.

(5) Prónay Alexander v., Mithras und die geheimen Kulte der Römer, Aurum, Freiburg 1989.

(6) Merkelbach Reinhold, Mithras, Hain, Meisenheim, 1984.

(7) Wamser Ludwig, Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer, Philipp von Zabern, Mainz 2000.

(8) http://www.gunnet.de/museum/content/roemer/mithras1.html.

(9) http://www.koenigsbrunn.de/kb/Mithraeum/Mithraskult.htm.

(10) http.www.mitglied.lycos.de/Querbeet/referate/mithraskult.html.

(11) http://www.2726.rapidforum.com/topic=101687810596.

(13) http://www.well.com/user/davidu/mithras.html (mit Abbildungen.

(14) http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/geschichte/roemer/text_mithras/text. htm,

(15) http://www.2.salzburg-online.at/h

eitzmann/limesstrasse/dadophoren.htm,

Endnoten:

[i] Vgl. Winfried Katholing, Heilige Stätten der Heiden und Ketzer, Aschaffenburg 1999,

 [ii] Der Entstehungslegende zufolge spielte bei der Entdeckung der Höhle ein Stier eine wichtige Rolle, der Anklänge an das Mithras-Kultbild nahe legt.,

 [iii] Phrygien = historische Landschaft auf der westlichen Hochebene Anatoliens. Die Mütze wurde von Phrygiern und Persern getragen, und römische Sklaven erhielten sie als Symbol der Freilassung. In der französischen Revolution wurde sie als Jakobinermütze zum Freiheitssymbol.

 [iv] Lucifer ist hier der Morgenstern, Hesperus der Abendstern.

 [v] Religionswissenschaftler kennen etliche „Göttertriaden“, die Dreiteilungen gemäß der indoeuropäischen Ordnung entsprechen. Zum Beispiel frührömisch Jupiter (juristische Oberherrschaft), Mars (kriegerische Kraft), Quirinus (Fruchtbarkeit und wirtschaftliche Prosperität); ab dem 4. Jahrhundert (vermutlich unter etruskischem Einfluß) dann Jupiter, Juno, Minerva (vgl. Elsas, Christoph „Religionsgeschichte Europas“, Wissensch. Buchgesellschaft, Darmstadt 2002). Bei den Ägyptern Sobek, Hathor, Chons. In Indien Brahma, Schiwa, Wischnu usw.

 [vi] Nach anderen Quellen war der „Weihnachtsmann“ ursprünglich weiß gekleidet und erhielt seinen roten Rock erst im 20. Jahrhundert von einem Coca-cola-Reklamezeichner.

 [vii] Hans Koepf schreibt dazu: „Ein mithrisches Zeitsymbol ist die gekrönte Schlange, die sich um einen Baumstamm rollt und so den ,Lauf der Zeiten‘ symbolisieren soll. Motivisch kommt diese Schlange schon auf antiken Reliefs vor, auf denen die Taten des Herakles dargestellt sind (…) In völliger Verkennung der ursprüngliche Zusammenhänge machten die Christen aus dieser Schlange die Symbolfigur des Satans, der sich beim sogenannten Sündenfall um den ,Baum der Erkenntnis‘ windet. (4, S. 44).