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Religionsgeschichte

Das Feuer des Christentums

Wie wurde aus einer kleinen jüdischen Glaubensgruppe die größte Weltreligion?

Schon mehrmals habe ich mich gefragt, was Menschen in den ersten Jahrhunderten veranlasst haben mag, sich zum Christentum zu bekennen. Zwar hatten die griechischen und römischen Götterkulte sehr an Ansehen verloren, doch gab es im Neuplatonismus oder in der Gnosis interessantere und intellektuell anspruchsvollere weltanschauliche Alternativen. (Vgl. „Götter und Orakel – ein alter Hut? unter „Merkwürdige Geschichten“).
Warum sollte man damals Christ werden?

„Es gibt die Ebene des Glaubens und es gibt die Ebene des Verstandes und der Erfahrung. Beide sind zu respektieren und beide haben ihre Würde.“
Thomas von Aquin (1225-1274)

„Die Religion ist der Ort, wo ein Volk sich die Definition dessen gibt, was es für das Wahre hält.“
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831)

In den ersten Jahrhunderten war der Übertritt in die christliche Religion keineswegs ohne Risiko. Es gab einen gesetzlich verordneten Staatskult, den Christen nicht praktizieren wollten. Sie brachten nicht die für die Götter und den Kaiser vorgeschrieben Opfer, verweigerten den Kriegsdienst, prophezeiten das Ende des Römischen Reiches und erwiesen sich dadurch als Staatsfeinde.

Kaum verwunderlich, dass die Christen im 2. und 3. Jahrhundert, als Barbaren das Reich von außen bedrohten, als innere Feinde des Staates unter Pogromen und staatlichen Verfolgungen litten[i]. Doch gerade in den Zeiten der Verfolgung wuchsen die christlichen Gemeinden am schnellsten, nach dem Motto „sanguis martyrum semen christianorum“ (das Blut der Märtyrer ist der Samen der Christenheit)[ii].

Worin also lag die mitreißende Kraft der neuen Religion, die – trotz heftiger Widerstände – innerhalb weniger Jahrhunderte zu einer bestimmenden Kraft im Römischen Weltreich wurde?

Vielleicht findet sich in der Bibel eine Antwort.

Paulus auf dem Areopag

In Athen steht westlich der Akropolis der „Areshügel“, der Areopag. Hier tagte einst der Hohe Rat der Stadt und das Höchste Gericht. Auf dem Felsen, der sich hinter der Gerichtsstätte erhebt, war nach altgriechischem Volksglauben der Sitz der Erinnyen, der geflügelten Rachegöttinnen. Im ersten nachchristlichen Jahrhundert hatte Athen zwar seine politische Bedeutung verloren, war aber noch immer eine der angesehendsten Städte der abendländischen Welt. Jeder Bürger des Römischen Weltreiches hatte von dieser Stadt gehört, und viele konnten sich von ihren Tempeln, Straßen und Plätzen ein Bild machen.

Der Areopag scheint Lukas, dem Verfasser der Apostelgeschichte, als der geeignete Platz für die erste überlieferte Auseinandersetzung zwischen der zeitgenössischen Philosophie und der neuen Erlösungslehre.

Folgen wir der Apostelgeschichte (Apg. 17,19-34), dann predigte um 54 Paulus auf dem Areopag. Einige seiner Hörer ließen sich überzeugen und wurden zu Christen.

Paulus ging von der damals verbreiteten Götterverehrung aus und erwähnte einen dem „unbekannten Gott“ geweihten Altar. Von diesem unbekannten, allgegenwärtigen Gott wolle er künden. Denn die Menschen sollten nicht länger durch menschliche Kunst geschaffene Bildnisse anbeten, sondern den Einen, den von einem Mann aus Galiläa gekündeten, Gott verehren. Dann sprach Paulus von dem kommenden Weltgericht und der Auferstehung der Toten. „Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten; die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein andermal weiter hören.“ (Apg. 17,32).

Religionswissenschaftler bezweifeln, dass die Areopag-Rede in der in der Bibel überlieferten Form von Paulus gehalten wurde. Denn diese Rede ist ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus. Sie vertritt eine mildere Richtung des jüdisch-hellenistischen Christentums als sie uns in den Paulus-Briefen begegnet. Doch das muss uns nicht weiter beschäftigen. Denn uns interessieren weniger die verschiedenen – untereinander teilweise heftig zerstrittenen – Zweige des frühen Christentums[iii], als vielmehr die Auseinandersetzungen zwischen der antiken Philosophie und der christlichen Lehre. Noch Jahrhunderte lang mussten Apologeten[iv] ihre christliche Religion gegen zahlreiche Gegenargumente von Heiden, Neuplatonikern und Gnostikern verteidigen.

Wie glaubten die Menschen vor Jesus?

Seit dem 6. vorchristlichen Jahrhundert hatten von Asien bis in den Mittelmeerraum viele Religionen eine so tiefgreifende Wandlung erfahren, dass man von reformatorischen Bewegungen sprechen kann. Aus dieser Zeit stammt vieles, das unsere Lebenseinstellung bis heute beeinflusst: Eine Ent-Konkretisierung der religiösen Haltung. Die Zurückdrängung des Bildhaften gegenüber dem Begrifflichen und Abstrakten, als Voraussetzung für reine Logik und Wissenschaft. Eine höhere Wertung des Individuums. Die Götter (oder Gott) sind keine National- oder Stammesgötter mehr, die unter den Menschen wohnen, sondern werden in himmlische Fernen entrückt. (6).

Verbreitet war auch eine ängstliche Nachdenklichkeit über das Leben nach dem Tod, die Hoffnung auf Erlösung, und die Erwartung einer Erlösergestalt als Mittler zwischen Gott und den Menschen. War die abendländische Welt vorbereitet auf das Erscheinen eines Gottgesandten?

Auch die klassische Philosophie stellte überkommene Vorstellungen in Frage. Es muss vielen Menschen bewusst geworden sein, dass Orakeldeutungen, Opfer, Gebete, Rituale, Beschwörungen nicht ausreichen, und dass ein anderer, ein neuer Weg zur Erkenntnis der Gottheit gesucht werden muss. Das zeigt sich beispielhaft im Schock des Gilgamesch, als er sich der Endlichkeit seiner irdischen Existenz bewusst wird („Die Suche nach der Unsterblichkeit“). Die Alten Ägypter („Leben für den Tod?“), die Religionen Buddhas („Auf den Pfaden des Erleuchteten“) und Zarathustras („Ein persischer Wahrheitsbringer“), der Mithraskult („Das Mithras-Mysterium“), die Mysterien und die Gnosis („Der größte aller Ketzer“), sie alle suchten Befreiung und Erlösung, die keiner der überkommen Kulte zu versprechen wusste.

Die klassischen Religionen der Griechen und Römer konzentrierten sich auf ihre Kultausübung. Sie befassten sich kaum mit einem Jenseits, hatten nur vage Vorstellungen vom „Hades“ (Schattenreich), und konnten kein erfreuliches Leben nach dem Tod in Aussicht stellen[v].

Auch die altjüdische Religion weiß wenig von einem paradiesischen nachtodlichen Sein „in Abrahams Schoß“ (Luk. 16,22), droht aber um so mehr mit der Hölle[vi]. Die Jenseits-Beschreibungen des Alten Testamentes sind durchweg höchst unerfreulich[vii].

Zu Beginn des ersten Jahrhunderts waren die Alten Juden in mehrere Gruppen zersplittert, die sich gegenseitig anfeindeten. Sie hofften auf den Messias als Befreier des Volkes (nicht des Einzelnen), der die Römer aus dem Land jagen würde. Bis zu dessen Erscheinen hatten sie viele, komplizierte Regeln zu befolgen[viii]. Eine erstarrte jüdische Priesterkaste verteidigte eifersüchtig ihre Privilegien und wachte streng über die äußeren Formen eines Kultes, dem der geistige Inhalt abhanden gekommen war. Daher die zerstörerische Furcht des Sanhedrin[ix] vor dem Erfolg der lebendigen Lehre Jesu.

Die Befreiung aus dem Aberglauben

Im Alten Rom tummelten sich zur Zeitenwende alle möglichen – mehr oder weniger abergläubischen – Lehren, Kulte, Philosophien, Religionen, Mysterien aus Europa und dem Orient. Wer sich darin zurechtfinden wollte, hatte es nicht leicht.

In dieser Zeit der inneren Unsicherheit verkündeten charismatische Prediger der Heiden-Mission – voran Paulus – etwas Neues:
Die Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus und dessen Erlösungstat für alle.

Keine Götzenanbetung. Keine spitzfindigen philosophischen Behauptungen. Kein Wust von Vorschriften, die kaum einer alle befolgen kann. Keine Opfer für die vielen Götter, denen fragwürdige Verhaltensweisen unterstellt wurden. Keine Beschneidung und keine komplizierten Essens- und Hygieneregeln. Keine rassistischen Vorurteile, die Gottes Hilfe auf ein Volk oder einen Stamm beschränken. Keine engstirnige Priesterschaft, die sich im alleinigen Besitz der Wahrheit wähnt.

Sondern schlicht und einfach den Glauben an den Gott der Liebe und des Lichtes, von dem nur Gutes ausgeht und der verzeiht. Dann Nächstenliebe („Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“; Matth. 19,19), und die durch den Glauben bewirkte innere Wandlung („Das Reich Gottes ist inwendig in euch“; Luk. 17,21). Dazu als besonderen Kick die Jesus zugeschriebenen Wunder, und vor allem die nahe bevorstehende Endzeit mit dem Weltgericht (Paulus rechnete mit der Wiederkunft Christi noch zu seinen Lebzeiten, 1.Thess. 4,15-18).

War das ein überzeugendes Programm?

Die Religion der Armen und Ungebildeten

Besonders in unsicheren, wirtschaftlich, politisch und militärisch schwierigen Zeiten fanden sich neue Anhänger des Christentums. Der neue Glaube ist jedem zugänglich, unabhängig von Herkunft und Geschlecht; denn vor dem Christengott sind alle Menschen gleich, ob Kaiser oder Sklave. Ein revolutionäres Konzept! Durch ein einfaches Glaubensbekenntnis wird man Christ, und der Empfang der Taufe verspricht die Erlösung.

So weit wir wissen, hat Paulus die Lehre von Jesus verändert, und das altjüdische Sündenbock-Denken in seine Theologie eingebaut: Die Erlösung durch den Kreuzestod (bzw. neuerdings durch das am Kreuz vergossene Blut[x]) von Jesus. Aber nur wer an den Gottessohn glaubt, kann an dieser Erlösung teilhaben und von den Toten auferstehen.

Und spätestens hier, bei der (leiblichen) „Auferstehung der Toten“ sind wohl schon zu Paulus‚ Zeiten christliche Verkündigung und heidnische Philosophie kollidiert. Für philosophisch geschulte Denker war damals eine „Auferstehung im Fleische“ ebenso unannehmbar wie heute für Naturwissenschaftler. Der Dialog war zu Ende.

Ein weiterer Stolperstein war die bis heute strittige Frage, ob allein der Glaube erlöst, oder – wie z. B. Gnostiker lehrten – auch die entsprechenden guten Werke unerlässlich sind. (Vgl. „Die ersten Schritte in der Anderswelt“)

Im europäischen Kulturraum der ersten Jahrhunderte kannte man durchaus das Konzept eines Schöpfergottes, der die Welt von einem paradiesischen Himmelreich aus lenkt. Doch in der griechisch-römischen Philosophie ist die Vernunft das wichtigste Mittel, um Gott, die Welt und den Menschen zu erkennen. Daher konnte die christliche Mission, in der Wunder das Argument, die Prophetie den Beweis, und das Märtyrertum die Philosophie ersetzen, bei gebildeten Zeitgenossen kaum Anklang finden.

So gingen sendungsbewusste Missionare den „Intellektuellen“, den philosophisch Gebildeten, lieber aus dem Weg und wendeten sich an die Masse der Armen und Unterdrückten: An das städtische Proletariat, landlose Bauern, entlassene Soldaten, freigelassene Sklaven. Diese Zielgruppe lässt sich bis heute in der christlichen Verkündigung erkennen, und in der Bibel werden die Apostel und die ersten Christen als ungelehrte, einfache Menschen beschrieben. (Apg. 4,13 und 1. Kor. 1,26-29).

Je schwieriger die Zeiten, desto schneller wuchs die neue Volksreligion. Schließlich waren die Christen so zahlreich[xi] geworden, dass sich Kaiser Konstantin I. (280-337) im Bürgerkrieg – wohl aus politischen Motiven – ihrer Unterstützung versicherte und im „Toleranzedikt“ von 313 jedem Staatsbürger die freie Wahl der Religion gewährte[xii].

Das Absurde und die christlichen Grundwerte

Anscheinend haben sich die Menschen seit Paulus‘ Zeiten nicht sehr geändert. Damals wie heute verlangen Religionen, dass auch das Unlogische, allen Erfahrungen Widersprechende, geglaubt wird. Und damals wie heute gibt es Gläubige, die religiöse Lehren anscheinend gerade wegen ihrer Absurdität akzeptieren.

Die Schwerpunkte haben sich allerdings verlagert. Waren es zu Paulus‘ Zeiten Philosophen, so sind es heute Naturwissenschaftler, die den Theologen unangenehme Fragen stellen. Die antike Philosophie war spekulativ, sie bot kaum mehr als Gedankengebäude, die wenig Beweiskraft besaßen. Anders die modernen Naturwissenschaften. Diese können in weitem Umfang zeigen, dass ihre Theorien nicht nur gedachte Annahmen sind, sondern dass sie sich praktisch bewähren.

Es hilft wenig, wenn man alles mit naturwissenschaftlichen Methoden Erfahrbare als bloße „Tatsächlichkeiten“ abtut; denn die hochgelobten „religiösen Wahrheiten“ haben in der Praxis, bei der Hebung der Menschheit und ihrer Kultur, oft genug versagt. Für einen aufgeklärten Wissenschaftler bleibt daher unerklärlich, warum sich Kirchen und sonstige Religionsgemeinschaften – oft noch immer in naturgesetzwidrige Vorstellungen verstrickt – bis heute halten, sogar neue Anhänger gewinnen können.

Wenn wir heute von „christlichen Grundwerten“ sprechen, dann meinen wir vor allem die Ideen der Philosophie der Aufklärung. Diese Ideen sind wohl im christlichen Umfeld entstanden, unter dem Einfluss der Lehren Jesu und der antiken wie der neuzeitlichen Philosophie. Die Leitsätze der Aufklärung wurden aber gerade von den Kirchen lange erbittert bekämpft: Menschenrechte, Religionsfreiheit, bürgerliche Freiheiten, Trennung von Kirche und Staat, Gewaltenteilung, Gleichheit vor dem Gesetz, Demokratie, Zivilehe usw.

Die Konfessionen aller Spielarten sind in ihrem Streben nach irdischer Macht weitgehend gescheitert, aber die echte Religiosität lebt!

Das über allem stehende Wort Jesu

Über allen unseren kleinlichen Diskussionen – weit über Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Glaubensbekenntnissen, konfessionellen Vorschriften, Wunderglauben, kirchlichem Machtanspruch, Streit der Parteien, ökonomischen Dogmen – stehen große religiöse Ideen, deren Wahrheit von vielen Menschen empfunden wird.

Es wirkte und wirkt auch die Ausstrahlung der Persönlichkeit von Jesus, mit seinem unerhörten Sendungsbewusstsein, und seiner nach zwei Jahrtausenden kaum geschwächten Anziehungskraft. Auch die vielen, nach der Zeitenwende im Abendland neu aufgetauchten Religionen standen unvermeidlich – mehr oder weniger – unter dem Einfluss christlicher Ideen. Selbst im Koran wird Jesus eine wichtige Rolle zugewiesen.

Persönlich hat der Prophet aus Nazareth so gut wie nichts direkt Greifbares hinterlassen. Schriftliche Dokumente über seine Lehre und sein Wirken gibt es nur aus zweiter und dritter Hand. Vieles davon wurde aus theologischen Gründen verfälscht und ist mit guten Gründen ebenso anfechtbar wie die Jesus und den ersten Aposteln zugeschriebenen Wunder.

Doch im höheren, im geistigen Raum scheint die strahlende Kraft seiner Kündungen, die alles bezwingende Wucht seines Wortes ungebrochen. Wer einen Hauch seines Geistes verspürt, der glaubt, dass Jesus ein Lichtgesandter war. Damit ersteht dann auch eine schwache Ahnung von der ewigen Größe Seines Vaters und dessen gewaltiger Schöpfung mit ihren heiligen Gesetzen. Dann schwinden auch Zweifel wie Nebel vor der durchbrechenden Sonne, und irdische Probleme erhalten den ihnen gemäßen Stellenwert.

Konnten frühchristliche Missionare dieses Erleben weitergeben, das Empfinden der von Jesus vermittelten Ewigkeitswerte erwecken? Entstand auf dieser Basis eine spirituelle Begeisterung, die Viele sogar das Martyrium auf sich nehmen ließ? Ergaben sich seelische Erfahrungen, die wir nicht mehr nacherleben können, weil es Predigern wie Hörern an „Glauben“, also an innerer Offenheit und geistiger Qualität mangelt?

Der Weg zurück zum Urchristentum, das nicht frei von Irrtum war, ist uns verbaut. Auch die Predigten der ersten Apostel – selbst wenn diese korrekt überliefert wären – könnten uns heute in der damaligen Form kaum viel sagen. Denn auch Offenbarungen müssen ihre Formen der Zeit anpassen. Die Verkündigung muss in einer Weise erfolgen, die dem sich wandelnden Umfeld und dem zeitgebundenen Verständnis der Hörer Rechnung trägt.

Also können wir nur nach vorne blicken und versuchen, die Hindernisse zu finden, die uns von der zu allen Zeiten möglichen religiösen Erfahrung trennen. Dieses Ziel ist keine Rückkehr zu unzeitgemäßem Aberglauben, an dem viele Religionsgemeinschaften kranken. Kein Rückfall ins mystische Weltbild. Keine Verteufelung der Naturwissenschaften. Kein Dogmatismus und keine Schwärmerei. Sondern ein selbstbestimmter, befreiender Schritt des sichselbstbewussten Menschen.

Lesen Sie dazu auch „Der Blick über die Schwelle“ unter „Religionsgeschichte“.

Literatur:
(1) Drehsen Volker u. a., Wörterbuch des Christentums, Orbis, München, 1995.
(2) Hagl Siegfried, Spreu und Weizen, Gralsverlag, Eggersdorf, 2003.
(3) Langbein Walter-Jörg, Die Geheimnisse der sieben Weltreligionen, Rütten & Loening, Berlin, 2005.
(4) Minois George, Die Hölle, Diederichs, München, 1984.
(5) Pleticha Heinrich, Panorama der Weltgeschichte Bd.1, Bertelsmann, Gütersloh, 2002.
(6) Randa Alexander, Handbuch der Weltgeschichte, Walter, Olten, 1954.
(7) Strohm Leo, 2000 Jahre Christentum, Pattloch, München, 2000.
Endnoten:
[i]Im 1. Jahrhundert gab es zwar auch Verfolgungen, doch diese waren mehr sporadisch, nicht systematisch. (Vgl. „Kurz, knapp, kurios“ Seite 282 „Eine klassische Verleumdung“).
[ii] Ganz ähnlich denkt man im Islam. Während des Krieges Irak/Iran (1980-1988) sagte Ayatollah Khomeini (1900-1989): „Der Baum des Islam kann nur wachsen, wenn er ständig mit dem Blut der Märtyrer getränkt wird.“
[iii] Bald nach der Kreuzigung spaltete sich das Christentum. Die Jerusalemer Gemeinde, mit den ersten Aposteln und Verwandten von Jesus, wollte am jüdischen Gesetz, z.B. an der Beschneidung, festhalten und die Botschaft Jesu nur Juden predigen. Eine griechisch sprechende Gruppe, mit Stephanus als Sprecher, befürwortete die Heiden-Mission und lehnte das altjüdische Gesetz ab. Stephanus wurde (um 33) der erste christliche Märtyrer. Beim Apostelkonzil zu Jerusalem im Jahr 48 oder 49, das in der Apostelgeschichte (Apg. 15, 6-19) geschönt dargestellt wird, wurde zwischen Juden- und Heiden-Christen heftig darüber gestritten.
[iv] Apologeten sind Schriftsteller, besonders des 2. und 3. Jahrhunderts, die das Christentum verteidigten.
[v] Hesiod und Homer beschreiben den Hades als einen unheilvollen, dunklen, nebligen Ort. (4, S. 32).
[vi] Das hebräische Wort „Scheol“ (das Unwahrnehmbare)  wird je nach Bibelübersetzung entweder übernommen (Neue-Welt-Übersetzung), oder als „Hölle“ (Luther), „Unterwelt“ (Einheitsübersetzung), „Totenreich“ (H. Menge) usw. übersetzt.
[vii] Z. B. Hiob 10,22; 17,13-16; Jesaia 14,11.
[viii] Es gab 613 Ge- und Verbote (3, S. 37).
[ix] Sanhedrin (Synedrium) = die höchste jüdische Staatsbehörde. Sie bestand vor allem aus dem sadduzäischen Priesteradel, der seine Führungsrolle aus den Büchern Levitikus und Numeri ableitete.
[x] Anscheinend sind sich manche Theologen nicht mehr sicher, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. So bauen sie ihre Theologie vorsorglich schon so um, dass diese auch dann Bestand hat, wenn sich herausstellen sollte, dass Jesus die Kreuzigung überlebt hat. (Vgl. „Kurz, knapp, kurios“ Seite 416 „Die geheimnisvollste aller Reliquien“).
[xi] Im Westreich gab es damals etwa 5 % Christen, im Ostreich ca. 15 %.
[xii] Zur Staatsreligion wurde das Christentum erst 384 unter Theodosius.