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Buch- und Filmbesprechungen

„Showdown“ von Dirk Müller

Der   Kampf um   Europa   und   unser   Geld 

Droemer, München 2013, ISBN 978-3-426-27605-1

Was ist los mit Europa?
Banken-Crash, Schuldenkrise, Rettungsschirme, Massenasrbeitslosibkeit in den Südländern, Protestbewegungen…

Wie konnte die europäische Wirtschaft nach der viel bejubelten Einführung der Gemeinschaftswährung EURO in siebzehn Ländern (von derzeit 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union) in diese Turbulenzen geraten, die noch lange nicht ausgestanden sind?

In den öffentlich-rechtlichen Medien gibt es dazu vor allem Erklärungen von berufsmäßigen Schönrednern: Politiker, Lobbyisten, Fachexperten die einer kapitalkräftigen Gruppe verpflichtet sind. Mit etwas Glück kann man in anderen Quellen seriösere Informationen finden. Im Internet wiederum werden Katastrophen-Szenerien ausgemalt, die den unaufhaltsamen „Untergang des Abendlandes“ prophezeien …

Der ausgewiesene Finanzfachmann und Börsenexperte Dirk Müller schildert in seinem Bestseller „Showdown“ in leicht verständlicher Weise, mit anschaulichen Beispielen, die Ursachen dieser Wirtschaftskrise. Was das Buch so lesenswert macht, ist, dass er bei der Analyse allein nicht stehenbleibt. Er zeigt, dass Europa konkrete Möglichkeiten und gute Zukunftschancen hat, sofern eine fähige politische Führung die sachlich richtigen Entscheidungen trifft.

Sogar das schwer angeschlagene Griechenland kann unter einer Regierung, die nicht nur sich selbst bereichern will, sondern vor allem an alle Griechen denkt, zum Boomland werden. Vor den griechischen Küsten liegen nämlich die größten Erdgaslager Europas, deren Erschließung Europa vom Öl unabhängiger machen würde, die Energiewende unterstützen und Griechenland und Zypern einen ähnlichen Aufschwung ermöglichen würde, wie dem Erdölland Norwegen. Die preiswerte Energie aus dem Mittelmeer könnte ganz Europa wirtschaftlich beflügeln und sogar die politische Landschaft verändern.

Die Möglichkeiten für eine florierende Wirtschaft Europas sind gegeben. Was noch fehlt sind entscheidungsfähige Regierungen – in den einzelnen europäischen Ländern und in Brüssel –, die beim internationalen Machtpoker um die Rohstoffe das Wohl ganz Europas im Auge haben und entsprechende Weichen stellen.